Teilnehmerinnen des Mentee-Programms „entkusselten“ in Gifhorn
Von Natur aus sind Moore eigentlich baumfrei. Denn Bäume entziehen dem Moor Feuchtigkeit, weshalb dort wachsendes Gehölz regelmäßig entfernt werden muss. „Entkusseln“ heißt das im Fachjargon. Was niedlich klingt, ist in Wahrheit harte Arbeit.

Diese Erfahrung machten jetzt 55 Mitarbeiterinnen aus dem Volkswagen Konzern, darunter sieben Kolleginnen der Volkswagen Financial Services. Sie sind Teilnehmerinnen des Mentee-Programms für weibliche Nachwuchstalente mit Managementpotenzial, den Arbeitseinsatz im Moor bei Gifhorn hatten sie als nachhaltiges Projekt gewählt. Unter professioneller Anleitung von Mitarbeitern des örtlichen NABU-Kreisverbandes knöpften sich die Kolleginnen die rund zwei bis drei Meter hohen Kiefern und Birken vor. „Bei den Kiefern reicht es, wenn wir sie abschneiden, damit sie nicht wiederkommen. Die Birken stechen wir mit dem Spaten raus“, erklärte NABU-Mitarbeiter René Hertwig vor dem Arbeitseinsatz. Er und seine Kollegen machten deutlich, warum das Bewahren der Moore so wichtig ist. „Moor muss entkusselt werden, um Lebensraum zu erhalten. Zum einen für die Tiere und Pflanzen, die dort vorkommen, zum anderen für den Klimaschutz. In Torf wird viel CO₂ gespeichert.“ Mit Spaten und Sägen machten sich die Mentees ans Werk. Vor allem das Rausstechen der Birken mitsamt Wurzeln war anstrengend und zeitaufwendig. Langfristig ist dies jedoch besonders effektiv. Denn nach der Entkusselung reicht es aus, die bereinigte Fläche alle ein bis zwei Jahre nachzubearbeiten. Mit dem Ergebnis des Tages waren die Naturschützer zufrieden: „Wir haben hier im Projekt zurzeit drei Mitarbeiter, die regelmäßig draußen im Einsatz sind. Mit 55 Leuten schafft man natürlich viel mehr Fläche. Das Entkusseln ist ganz wichtig für die Biodiversität.“ Auch die VW FS-Kolleginnen genossen den Tag in der Natur – trotz aller Anstrengungen. „Es war schön zu sehen, was wir gemeinsam geschafft haben!“, so das Fazit von Teilnehmerin Ann-Kristin Hunstiger. Mehr zum Thema Moorschutz lesen Sie auf den Seiten 10 bis 12 im Interview mit NABU-Referent Felix Grützmacher.